Heidelberger Elterntraining

zur frühen Sprachförderung


Heidelberger Elterntraining

Wer kommt zum Heidelberger Elterntraining?

Das „Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung” richtet sich an Eltern zwei- bis dreijähriger Kinder, die zum Zeitpunkt der Vorsorge-Untersuchung U7 mit 21 bis 24 Monaten weniger als 50 Wörter und nur wenige oder gar keine Zwei-Wort-Sätze sprechen (z. B. „Mama Ball.” oder „Papa weg.”). Das sind 15-20% aller Kinder eines Jahrgangs.

Sprachförderung durch die Eltern

Das Ziel des Trainings besteht in der Stärkung der Kompetenz der Eltern als wichtigste Bezugsperson und Kommunikationspartner des jungen Kindes. Sie werden für sprachförderliche Interaktionen im Alltag sensibilisiert und gezielt im Einsatz von Sprachlehrstrategien geschult.

Nutzen Sie die Zeit bevor Ihr Kind in den Kindergarten kommt oder auch zu Beginn der Kindergartenzeit, um es in seiner sprachlichen Entwicklung zu fördern. Dabei werden Sie erleben, wie viel Spaß die Sprachförderung Ihnen und Ihrem Kind macht.

Inhalte des Heidelberger Elterntrainings zur frühen Sprachförderung

  1. Ursachen der verzögerten Sprachentwicklung
  2. Sprachförderliche Grundhaltung
  3. Anschauen von Bilderbüchern
  4. Bedeutung des gemeinsamen Spiels
  5. Optimierung des Sprachangebots in Alltagssituationen
  6. Sprachspiele, Fingerverse, Lieder, Reime

Ablauf des Heidelberger Elterntrainings 

In Kleingruppen von 5 bis 10 Teilnehmern umfasst das Training 7 Termine zu je 2 Stunden in zweiwöchentlichem Abstand sowie einen weiteren Termin nach einem halben Jahr. 

Die Termine finden ohne Kinder statt. Pro Familie können jeweils eine oder zwei Bezugspersonen des Kindes (z. B. Mama und Papa) teilnehmen.

Die Vermittlung der Inhalte erfolgt multimedial in Form von Präsentationen, Kleingruppenarbeit und Videoillustrationen. Theorie und Praxis sowie das Üben des Erlernten mit Feedback gehören zum Training. Dabei besteht auch die Möglichkeit, auf Ihre persönlichen Fragen und einzelne Situationen, die Sie mit Ihrem Kind zwischen den Trainingsterminen erleben, einzugehen.

Beispiele aus dem Inhalt

 1. Bilderbücher anders anschauen

Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Ihrem Kind auf andere Art ein Bilderbuch anschauen können: 

Sie lesen das Bilderbuch nicht von vorne bis hinten vor, sondern lassen das Kind selbst blättern. Vielleicht findet es auf der vorletzten Seite etwas Besonderes. Dann beginnt das Bilderbuch eben auf dieser vorletzten Seite. Beobachten Sie, auf welche Stelle eines Bildes Ihr Kind schaut, und Sie wissen, was es interessiert. Gehen Sie nun auf dieses Interesse ein („Au ja, da ist ein Hund.”).

2. Einsatz gezielter Fragen

Insbesondere wenn die Kinder noch sehr wenig sprechen, neigen Eltern vermehrt dazu, Fragen wie „Was ist das?” „Wo ist...?” „Siehst du ...?” als Abfrageroutine einzusetzen. Dieses Frageverhalten ist insofern ungünstig, da es keiner natürlichen Kommunikationssituation entspricht und somit von den Kindern häufig verweigert wird. Zudem verlangen diese Fragen oftmals keine verbale Antwort. Demzufolge werden mit den Eltern die Vorteile offener und anspornender Fragen wie z.B. „Oh, was passiert denn hier?” erarbeitet.

3. Sprachförderung in alltäglichen Situationen

Situationen, die in regelmäßigen Abständen immer wieder auftreten wie Waschen, Anziehen, Essen und Einkaufen eignen sich hervorragend zur Sprachförderung, da wichtige Wörter und Satzkonstruktionen auf natürliche Weise gezielt angeboten und häufig wiederholt werden können.

Erfolge mit dem Heidelberger Elterntraining 

Im Rahmen einer am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg durchgeführten kontrollierten Evaluationsstudie wurde nachgewiesen, dass durch das Heidelberger Elterntraining sprachliche Auffälligkeiten und Sprachentwicklungsstörungen im Alter von 3 Jahren deutlich abnahmen.

Von den Teilnehmern am Heidelberger Elterntraining konnten 77 % der Kinder bis zum 3. Geburtstag 
den sprachlichen Rückstand zu ihren Altersgenossen aufholen. In der Kontrollgruppe, deren Eltern nicht teilnahmen, waren dies nur 43 %. 

Anders formuliert war mehr als die Hälfte (57 %) der Kinder aus der Kontrollgruppe mit 3 Jahren noch sprachlich auffällig, während bei den Teilnehmern des Heidelberger Elterntrainings nur noch knapp ein Viertel (23 %) der Kinder sprachlich auffällig war.

Das Heidelberger Elterntraining wurde von Frau Dr. Dipl. Psych. Anke Buschmann entwickelt.

Quelle: Buschmann, A. (2011) – „Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung: Trainermanual” – München: Elsevier Urban & Fisher

Organisation

Wir bieten das Heidelberger Elterntraining in der Praxis in Heilbronn-Horkheim an.

Kursleitung: Ute Rothenhöfer, Logopädin

Die Teilnahmegebühr pro Familie (1 oder 2 Kursteilnehmer) für 8 Termine mit je 2 Stunden einschließlich der Schulungsunterlagen beträgt EUR 350,–. 

Es gibt schon einige Krankenkassen, die die Teilnahmegebühr als Präventionsmaßnahme erstatten. 

Melden Sie sich jetzt an. Tel: 0 71 31 / 6 42 92 91

Weitere Informationen zum Heidelberger Elterntraining finden Sie unter www.heidelberger-elterntraining.de sowie unter www.heidelberger-elterntraining.eu