Behandlung

spielend sprechen lernen

Behandlung

Die Informationen aus Anamnese und der Diagnostik bilden die Basis für die Erstellung eines individuellen Therapieplans und die Auswahl der geeigneten Behandlungsmethoden.

Die Kommunikationsfähigkeiten des Kindes werden durch spezifische Übungen auf spielerische Art verbessert. Es ist uns wichtig, dass das Kind sich wohl fühlt. Deshalb werden in der Therapie die Interessen des Kindes sowie seine individuellen Begabungen und /oder Schwierigkeiten berücksichtigt.

Die logopädische Therapie bei Kindern beinhaltet die Arbeit mit dem Kind sowie Elternarbeit in Form von Elternberatung und Elternanleitung.

Um das Kind bestmöglich zu unterstützen, tauschen wir uns regelmäßig mit allen anderen an der Förderung Beteiligten (Kinderärzte, Ergotherapeuten, Kindergärten, Schule, Heilpädagogen u.a.) aus.

In unserer Therapieplanung berücksichtigen wir die individuellen Voraussetzungen eines jeden einzelnen Patienten. Wir arbeiten mit verschiedensten Therapiekonzepten und kombinieren Methoden zur bestmöglichen Behandlung des Patienten.

Late Talker-Therapie

Ihr Kind entdeckt beim Spielen neue Wörter aus „Wortschatzkisten“. Nach dem Konzept von Claudia Schlesiger.

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Autismus-Therapie

Ihr Kind wird bei uns in der Praxis nach Komm!ASS, einem ganzheitlichen Therapiekonzept von Ulrike Funke, behandelt. Das Konzept wurde speziell für autistische Kinder und Jugendliche entwickelt.

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Zollinger-Therapie

Beim Spielen sprechen lernen. Nach dem Konzept von Barbara Zollinger.

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Weitere Therapiekozepte in unserer Praxis

Wenn Kinder Sprachlaute durch andere ersetzen (→ bspw. „grei“ statt „drei“) liegt eine Phonologische Störung bzw. Verzögerung vor.

Das Therapiekonzept nach Anette Fox-Boyer besteht aus drei Phasen.
In der ersten Phase lernt das Kind, die betroffenen Laute (in unserem Beispiel /g/ und /d/) auditiv voneinander zu unterscheiden.
In der zweiten Phase soll das Kind lernen, den Höreindruck der Laute mit dem erforderlichen Sprechbewegungsmuster zu verbinden, also die betroffenen Laute korrekt nachsprechen können.
In der dritten Phase wird mit dem Kind an der korrekten Verwendung der Sprachlaute gearbeitet. Das heißt, dass das Kind entscheiden soll, welche der beiden Laute es in einem Wort verwendet. (bspw. „Ist das die Gabel oder die Dabel?“)


Hierbei werden das Sprachverständnis und die Sprachproduktion gefördert. In das Handlungsgeschehen (z.B. Obstsalat richten) wird ein gezieltes sprachliches Angebot gerichtet.

Auch bei Kindern mit Morbus Down als Methode der Sprachanbahnung.

Die Patholinguistische Therapie bei Sprachentwicklungsstörungen eignet sich vorrangig für Kinder mit Beeinträchtigungen im Spracherwerb ohne ursächliche organische, mentale oder emotionale Schädigung.

Es wird davon ausgegangen, dass ein Kind mit einer Spezifischen Sprachentwicklungsstörung sprachliche Strukturen zwar erwerben kann, das Wissen darüber jedoch nicht sicher genug gespeichert ist, um es zu erweitern oder zu nutzen. Der in der täglichen Umgebung vorhandene Input kann nicht effektiv genutzt werden. Darum braucht das Kind eine intensive Stimulation von außen durch eine günstige Lernumgebung und einen hochfrequenten Input. So sollen Lernmechanismen aktiviert und eigendynamische Entwicklungsprozesse ausgelöst werden. Das Kind soll in die Lage gebracht werden, auf neue und bisher nicht beherrschte Formen im Input zu achten.

Abhängig von Störungsbild, Alter und Persönlichkeitsmerkmalen wird eine Auswahl aus folgenden Methoden gewählt:

Inputspezifizierung: Das Kind soll in einer Vorbereitungsphase lernen, ihm angebotene Zielstrukturen wahrzunehmen und dafür sensibilisiert zu werden. Hierfür wird eine Auswahl an geeigneten Items (Laute oder Lautgruppen,Wortmaterial, Satzstrukturen) getroffen und zu (Bilder)Geschichten, Dialogen oder auch Handlungssituationen aufbereitet. Das Kind muss hierbei jedoch nicht sprachlich agieren, sondern soll vor allem zuhören.

Modellierung: Hierbei werden sprachliche Äußerungen des Kindes aufgenommen und wiedergegeben oder auch verändert. Das Kind soll so die eigene Äußerung mit der des Sprachmodells (Therapeut oder Eltern) abgleichen und sie in Anlehnung an die Zielstruktur erproben, korrigieren und stabilisieren. Neue sprachliche Strukturen können hierüber gefestigt und automatisiert werden. Diese Methode wird sehr oft in der logopädischen Therapie genutzt. Sie dient als Korrekturmethode, signalisiert aber gleichzeitig auch das aktive Zuhören.

Beispiel: Kind: „Ich hab ein Eis geesst.“ Therapeut: „Ach, du hast ein Eis gegessen?“ Kind: „Ja, gegessen.“

Übung: Übungen erfolgen meist im freien Spiel. Nicht immer muss das Kind dabei sprechen, oft steht auch das Zuhören und korrekte Handeln im Vordergrund. Auch hierbei wird mit einer bestimmten Zielstruktur gearbeitet. Im Schulalter kann hier das Schriftbild miteinbezogen werden und motivierend unterstützen.

Kontrastierung: Hierbei werden zwei sprachliche Strukturen (z.B. Wörter, sprachliche Einheiten wie Artikel, Laute) gegenübergestellt. Dies soll dem Kind die Unterschiede deutlichmachen und das Kind animieren, das sprachliche System um die neue dargebotene Struktur zu erweitern. Die Kontrastierung wird als entwicklungsauslösende Methode genutzt und soll eine Instabilität im Sprachsystem hervorrufen.

Metasprache: Das Kind soll sein Wissen über Sprache erweitern. Zum Beispiel erklärt die Therapeutin dem Kind konkrete Lauteigenschaften (mit Stimme oder ohne Stimme gebildet, kurzer oder langer Laut) und Bildungsorte. Auch in der Funktion von Grammatik oder in der Bedeutung von Wörtern kann die Metasprache in Anwendung kommen.

Die Padovan-Methode Neurofunktionelle Reorganisation ist eine ganzheitliche Therapiemethode, entwickelt von der Sprachtherapeutin Beatriz Padovan. Die Therapie berücksichtigt die physiologische Entwicklung des Menschen von Geburt an bis ins hohe Alter. 

Die vor 40 Jahren entwickelte Methode besteht aus dem bewussten Nachvollziehen einzelner Entwicklungsschritte. Frau Padovan erkannte die Bedeutung bestimmter Bewegungsmuster innerhalb des menschlichen Entwicklungsprozesses und nutzt diese in ihrer Methode als therapeutisches Werkzeug für die Behandlung unterschiedlicher Entwicklungsstörungen und erworbener Erkrankungen, die auf eine Störung des Nervensystems zurückzuführen sind. 

Durch gezielte Übungen können den Patienten jeglichen Alters physiologische Bewegungserfahrungen zu allen Muskeln des Körpers angeboten werden, um ein effizienteres Körperschema auszubilden. 

Ziel ist der Erwerb oder das Erlernen von neuen oder verlorenen Fähigkeiten, sodass die vorhandenen Symptome gemindert oder überwunden werden können.

Es ist ein Trainingsprogramm für Vorschulkinder zur Verbesserung der phonologischen Bewusstheit, wodurch das Erlernen des Schreibens erleichtert werden soll.

Das Trainingsprogramm kann von Erzieherinnen in den letzten 6 Monaten vor der Einschulung durchgeführt werden und dauert insgesamt 20 Wochen. Dabei werden an 5 Tagen in der Woche in Kleingruppen Übungen mit einer Gesamtübungszeit von jeweils 10-20 Minuten durchgeführt. Pro Tag werden zwei Übungen durchgeführt. Die einzelnen Übungen können sechs Bereichen zugeordnet werden: Lauschspiele, Reime, Sätze und Wörter, Silben, Anlaute und Phone.

Durch Studien konnte gezeigt werden, dass die geförderten Vorschulkinder durch das Training deutliche Vorteile beim Lesen- und Schreibenlernen erzielten.

Wir leiten Erzieherinnen gerne dazu an, das Würzburger Trainingsprogramm in ihrer Einrichtung kompetent durchzuführen. Nach Absprache vereinbaren wir Termine zur Schulung.